Letzten Montag und Mittwoch waren wir wieder in der Recycling Anlage nur dieses Mal waren wir es, die den Müll sortiert haben. Wir wurden in vier Gruppen eingeteilt: Gelbe Säcke, Biomüll, Papier und Glas&Metall. Meine Gruppe bekam die gelben Säcke. Dann ging das Wiegen, Fotos machen, dokumentieren und sortieren los. Insgesamt haben wir fast 90kg an gelben Säcken bekommen. Bevor ihr euch fragt, ja wir hatten Schutzklamotten an. Gerade der Gestank war zwischendurch sehr streng um es mal nett zu formulieren. 😛 Unter anderem haben wir nagelneue Sicherheitsschuhe bekommen, die wir behalten können, da wir in den nächsten Wochen noch mehrere Ausflüge machen, bei denen wir die Schuhe benötigen.




Das Ziel dieses Fachs ist es, unseren Müll kennen zu lernen. Wir sollen ein Gefühl für die Mengen und Arten von Müll bekommen. Und es ist wirklich furchtbar was alles weggeschmissen wird und vor allem wie viel UNNÖTIGER Müll durch Lebensmittel anfällt.
Neben meinen spannenden und geruchsintensiven Erfahrungen in der Recycling Anlage war Mathe diese Woche auch ziemlich cool. Das Fach an sich ist so aufgebaut, dass es nicht darum geht am Ende auf ein bestimmtes Niveau zu gelangen um so die Klausur zu bestehen sondern es geht darum mit mehr Wissen als vorher aus dem Kurs zu gehen. Was bedeutet, das wir keine Klausur haben. Anstelle dessen müssen wir mehrere Assignments abgeben, die wir zu zweit bearbeiten. Wir haben zwei Stunden reine Theorie Vorlesung und dann sechs Stunden üben in der Woche. Wir bekommen jeweils ein Prozess den dir dann mit Hilfe eines Programms nach bilden. Klingt bis jetzt ja alles schön und gut.. Das klitzekleine Problem ist, dass mein chemischer und biologische Background nicht wirklich ausreicht um überhaupt erstmal die Prozesse zu verstehen die wir nachbilden sollen. 😀 Das Gute ist, dass meine Partnerin, mit der ich den Kurs mache Biologie im Bachelor studiert hat und somit doch in der Hinsicht mehr weiß als ich. Während sie also schon die Modelle modelliert, google ich noch Dinge wie: „Wofür braucht eine Pflanze Nitrat“.
Unten seht ihr nun unser neuestes Model. Und ich versuche das euch nun mal zu erklären, auf jeden Fall soweit wie ich es jetzt verstanden habe. Das Ziel war es zu verstehen und zu testen wie weit Umweltverschmutzung tragen. Denn das Hauptproblem bildet nicht der Ort wo die Umweltverschmutzung verursacht wird sondern die Distanz die zum Beispiel das verschmutze Wasser braucht um sich selbst zu reinigen. Wenn ein Fluss zum Beispiel 10mg/l (was wenig ist) Verschmutzung erfährt benötigt es 500km Stromabwärts bis das Wasser wieder „gut“ ist. Während dieser 500 km richtet die Verschmutzung überall Unheil, in Form von zum Beispiel Fische oder Pflanzen sterben, an.

Dieser Studiengang macht einfach so viel Spaß! Wir lernen so viele neue Dinge kennen und auch wenn ich glaube, dass ich später nicht unbedingt solche mathematischen Modelle selber konstruieren muss, lerne ich mich in kürzester Zeit in neue Themen einzulesen und zu verstehen.
Nun ist Wochenende und ich habe es mehr als verdient dieses zu genießen. Das Wetter hier ist seit zwei Wochen einfach bombastisch (kalt aber sonnig).
Venlig hilsen
Esther